WhatsApp-Sicherheit
Auch Betrüger nutzen gerne WhatsApp.
Foto: WhatsApp, iStock.com/PaperFox
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Andy Voß
WhatsApp ist bei Betrügern eine beliebte Plattform, um Opfer zu finden. Mit verschiedenen Maschen locken sie Sie in die Falle. So schützen Sie sich.
Inhaltsverzeichnis
- Betrug mit Jobangeboten
- Betrug mit Anrufen aus Indien
- WhatsApp: So schützen Sie sich vor Betrug
- WhatsApp: Zwei-Faktor-Authentifizierung einrichten
- Das sollten Sie tun, wenn Sie Opfer von Betrug sind
- Betrug mit gefälschten Stimmen
- Allgemeine WhatsApp-Sicherheits-Tipps
WhatsApp ist auch bei Betrügerinnen und Betrügern sehr beliebt: Mit hinterlistigen Tricks versuchen sie, an Ihr Geld und Ihre Daten zu kommen. So geben sie sich beispielsweise mit KI-Stimmen als Familienangehörige aus oder versuchen, Sie zu teuren Rückrufen zu verleiten. COMPUTER BILD erklärt die Tricks, damit Sie nicht darauf hereinfallen.
Antivirenprogramme
Platz
2
Testnote
1,9
gut
Avira
Avira Prime
Betrug mit Jobangeboten
Besonders beliebt ist gerade eine Masche mit gefälschten Jobangeboten. Die Betrüger bieten gut bezahlte Jobs ohne Vorkenntnisse – mit flexiblen Arbeitszeiten. Akzeptieren Sie, verlangen die Betrüger aber Zahlungen für Schulungen, Arbeitsmaterial und mehr. Die Kriminellen nutzen für die Opfersuche Telefonnummern aus Datendiebstählen. Unerwartete Jobangebote auf WhatsApp sollten Sie daher besser ignorieren.
Aktuell rufen unbekannte Nummern aus Indien wahllos WhatsApp-User an und legen sofort auf. Sie hoffen dabei darauf, dass die Angerufenen zurückrufen. Dann gibt es entweder eine Bandansage, in der die Betrüger eine Geldüberweisung mit erfundenen Gründen fordern. In anderen Fällen ist bereits der Rückruf der Betrug, weil es sich um eine kostenpflichtige Nummer handelt. Zum Schutz sollten Sie die Anrufe ignorieren. Zusätzlich können Sie auch Anrufe von unbekannten Nummern blockieren. Dazu tippen Sie in WhatsApp auf Einstellungen, Datenschutz und Anrufe und aktivieren die entsprechende Funktion. Die Anrufe tauchen trotzdem im Anrufprotokoll auf, aber es klingelt dann nicht mehr.
WhatsApp: So schützen Sie sich vor Betrug
Ein beliebter Trick der Internet-Kriminellen ist, sich in einer Nachricht als Sohn, Tochter oder Enkel auszugeben und etwa um Geld für eine Autoreparatur zu bitten. Andere versuchen, an die Registrierungsnummer zu kommen, die Sie bei der Einrichtung von WhatsApp erhalten haben – und damit das Konto zu übernehmen. Und wieder andere geben sich als Polizisten aus, um Sie unter Druck zu setzen. Zahlen Sie, ist das Geld mit hoher Wahrscheinlichkeit weg. "Die Ermittlung der Straftäter ist schwierig, da es oft um relativ geringe Beträge und über Landesgrenzen hinweg geht. Umso wichtiger ist, dass sich jeder Einzelne schützt und absichert", erklärt Harald Schmidt, Geschäftsführer der
polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes, die seit 2021 mit WhatsApp zusammenarbeitet, um das Sicherheitsbewusstsein der User zu schärfen. Ausländische Strafverfolger treten bei Einzelfällen, bei denen es "nur" um ein paar Tausend Euro geht, selten in Aktion. Und eine Zuordnung mehrerer Opfer zum selben Täter ist schwierig. Daher müssen Sie selbst aktiv werden und sich schützen:
- Verlangt jemand von Ihnen Geld oder private Daten über WhatsApp, lassen Sie sich die Identität bestätigen, etwa durch eine Sprachnachricht, einen Anruf oder einen Videoanruf. Lehnt der Chatpartner das ab, geben Sie weder Geld noch Daten heraus.
- Geben Sie niemals die Registrierungsnummer weiter, die Sie bei der Einrichtung von WhatsApp als SMS erhalten haben. Diese dient nur dazu, Ihr Konto auf einem Gerät zu aktivieren.
- Richten Sie eine PIN für Ihr WhatsApp-Konto ein (siehe unten). Diese dient als Zwei-Faktor-Authentifizierung.
- Geben Sie Ihr Profilbild nur für Kontakte frei.
- Informieren Sie sich über aktuelle Phishing-Maschen.
- Seien Sie bei unbekannten Nummern skeptisch. Meldet sich jemand und behauptet, er sei Ihr Sohn und habe ein neues Handy, rufen Sie die alte Nummer an. Oft stimmt das gar nicht und der Betrug fliegt so schnell auf.
- Klicken Sie nicht auf Links, von denen Sie nicht wissen, wohin sie führen.
- Ignorieren Sie Kettenbriefe.
- Prüfen Sie, ob Sie eine Antivirus-App auf Ihrem Android- oder iOS-Gerät nutzen wollen. Die bieten oft zusätzlichen Schutz vor Phishing.
WhatsApp: Zwei-Faktor-Authentifizierung einrichten
Mit einer PIN in WhatsApp schützen Sie Ihr Konto vor Fremdzugriffen. Nur wer Ihre Registrierungsnummer und die PIN kennt, kann Ihr WhatsApp-Konto auf einem Gerät aktivieren. Bei der täglichen Nutzung ändert sich für Sie nichts. So richten Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung ein:
- Öffnen Sie die Einstellungen in WhatsApp.
- Klicken Sie auf Konto, Verifizierung in zwei Schritten und Aktivieren.
- Geben Sie eine sechsstellige PIN ein, bestätigen und notieren Sie sie. Sie brauchen diese PIN immer dann, wenn Sie WhatsApp auf ein anderes Gerät übertragen wollen.
- Geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein und tippen Sie auf Weiter.
- Bestätigen Sie die E-Mail-Adresse.
Das sollten Sie tun, wenn Sie Opfer von Betrug sind
Die Kriminellen entwickeln ständig neue Tricks und Maschen und jede und jeder kann darauf hereinfallen. Niemand muss sich dafür schämen. Sie sollten dann aber schnell handeln, um weiteren Schaden zu verhindern. So gehen Sie am besten vor:
- Haben Sie Zahlungsdaten oder Kreditkartennummern weitergegeben oder eine Zahlung veranlasst, melden Sie sich schnellstens beim Anbieter. Der kann Karten sperren und manchmal auch Zahlungen zurückbuchen.
- Hat jemand Ihr WhatsApp-Konto übernommen oder das Telefon gestohlen, schreiben Sie an Meta, den Hersteller von WhatsApp, um das Konto zurückzubekommen.
- Informieren Sie auch Ihre Kontakte, dass jemand anderes möglicherweise Nachrichten in Ihrem Namen verschickt.
- Gab es einen finanziellen Schaden, erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Auch wenn die Aufklärungsrate gering ist: Die Polizei kann nur tätig werden, wenn sie Bescheid weiß. Zudem brauchen Sie diese Anzeige gegebenenfalls bei Identitätsdiebstahl.
- Hat der Betrüger Sie ausgefragt, informieren Sie ebenfalls Ihre Kontakte. Mit den Informationen von Ihnen könnte er neue Betrugsversuche starten.
Betrug mit gefälschten Stimmen
Mithilfe von
künstlicher Intelligenz (KI)generieren Kriminelle aus Sprachaufnahmen im Internet neuerdings auch Stimmen. Diese sagen dann alles, was die Kriminellen eintippen – mit der Stimme der Tochter oder des Sohns. Es ist daher empfehlenswert, ein Kennwort mit Ihrer Familie abzumachen, wenn es um finanzielle Dinge geht. Alternativ ist natürlich auch ein echtes Treffen möglich. Nur so können Sie wirklich sicher sein, dass keine Betrüger am Werk sind.
In puncto Sicherheit geht es nicht nur um fiese Betrugsmaschen. So sollten Sie zum Beispiel auch sicherstellen, dass Ihre Chats privat bleiben, niemand heimlich spionieren kann und oder Sie mit zu vielen Nachrichten belästigt. Mit diesen Tipps bleibt bei WhatsApp alles sicher:
- Nutzen Sie nur die offizielle WhatsApp-App. Premium-Varianten von anderen Herstellern sind Fake oder Malware.
- Halten Sie WhatsApp immer auf dem neuesten Stand. Die Updates schließen Sicherheitslücken und bringen auch immer mal wieder zusätzliche Sicherheitsfunktionen.
- Kontrollieren und bestimmen Sie, was in Ihren Gruppen passieren darf. Sie können beispielsweise verhindern, dass Sie jeder einfach zu Gruppen hinzufügt oder jeder neue Mitglieder einladen darf. Eine Übersicht der Gruppen-Sicherheitsfunktionen finden Sie direkt bei WhatsApp.
- Nutzen Sie selbstlöschende Nachrichten. In jedem Chat und jeder Gruppe können Sie Nachrichten automatisch löschen lassen.
- Blockieren und melden Sie unerwünschte Kontakte, Spammer und Stalker.
- Achten Sie auf Ihre Status-Seite und bestimmen Sie, wer diese sehen darf.